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“Dobbi Dingsda” von Mira Lobe

Buchumschlag Dobbi Dingsda fängt ein Monster

Dobbi Dingsda fängt ein Monster

Künstlerinnen und Künstlern wird ja oft nachgesagt, dass sie Entwicklungen der Zukunft voraussehen und ein Gespür für Entwicklungen haben, die wir Normalsterbliche erst viel später bemerken. Damit meine ich nicht, dass man voraussieht, was bei einem Stromausfall in New York passiert, auch wenn der Musiker Billy Joel heißt und sein 1976 aufgenommenes Lied “Miami 2017” den Stromausfall in New York am 13. Juli 1977 beschreibt.

Was machen wir aber an dem Tag, an dem ein Monster mit einer Flutwelle zu uns geschwemmt wird? Und was erst dann, wenn es tausende und abertausende Monster sein sollen, wie uns manche Politikerinnen und Politiker weismachen wollen?

Wie haben wir uns eigentlich früher gefühlt? Oft haben wir als Erwachsene bereits vergessen, wie es sich anfühlt, wenn die Monster kommen, in der Nacht, wenn sie unter dem Bett hervorkriechen und die Dunkelheit der Nacht nutzen, um uns zu erschrecken.

Nun zeigt uns Dobbi Dingsda, was uns und auch den Monstern, den vermeintlichen und den echten, helfen könnte: nicht panische Angst, nicht sture Ablehnung, sondern der Versuch, das Andere zu verstehen, auch wenn es das Fremde ist. Auch dann, wenn wir ganz klein und zart sind.

Dobbi Dingsda ist die Hauptfigur in Mira Lobes Kinderbuch „Dobbi Dingsda fängt ein Monster“ mit Zeichnungen von Angelika Kaufmann. Sie hat in ihrem Leben selbst so manche Monster erleben und ertragen müssen.

Wir sehen dabei, wie aktuell auf einmal ein Buch aus den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts sein kann. Wir sehen darüber hinaus, wie sinnvoll es ist, auch als Erwachsene noch einmal zu einem Kinderbuch zu greifen, damit wir uns vor den Monstern, den vermeintlichen und den echten, nicht mehr fürchten. Egal, was uns die Politikerinnen und Politiker sagen.

Leider ist das Buch nicht mehr lieferbar und der Verlag Jungbrunnen in Wien hat mir mitgeteilt, dass es auch nicht mehr aufgelegt wird. Sie können nur versuchen, es antiquarisch zu bekommen. Oder Sie kommen zu einer unserer nächsten mobilen Kinder- und Jugendbuchausstellungen. Wir zeigen auch ältere und alte Kinderbücher, weil auch ältere und alte Kinder- und Jugendbücher gute Bücher sind. Vor allem, wenn sie uns gegen Monster helfen.

Mira Lobe und Angelika Kaufmann: „Dobbi Dingsda fängt ein Monster“, Jungbrunnen (Wien) 1994. Alle Rechte beim Verlag.

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