Wäsche zum Wechseln, die Zahnbürste, das Lieblingssportgerät, einige Bücher. Manchmal die Bibel. Was nehmen Menschen, die aus ihrer Heimat vor Not und Verfolgung flüchten müssen, mit? Haben sie Platz für die Zahnbürste und ein Erinnerungsstück? Auf jeden Fall das Lieblingshemd, das die Mutter gekauft hat, auch wenn es schon zerschlissen ist.
Diese und viele andere Fragen haben wir am „Langen Tag der Flucht“ des UN-Flüchtlingshochkommissariats diskutiert. Dazu gab es viele Bücher zum Schmökern, zum
Nachlesen, zum sich gegenseitig Vorlesen.
Gäbe es vielleicht einmal eine Situation in der wir selbst flüchten müssten? Es gibt ja genügend alte und veraltete AKW an den österreichischen Grenzen und wenn eines sicher ist, dann ist es, dass AKWs nicht sicher sind. Welche Rolle spielt die Klimaerhitzung in einem so kleinen Land wie Österreich und vor allem in den Alpen? Wie groß ist die Gefahr des Permafrosts? Richtig spannend wurde die Diskussion, wohin die Menschen dann hingehen sollten, wenn sie in den Bergen nicht mehr leben können. Zu uns? Richtig berührend die Berichte über das eigene Weggehen-Müssen und wie die eigenen Eltern und Großeltern nach Österreich gekommen sind.
Bücher zu aktuellen Themen, das offene Gespräch über wichtige Fragen und die gemeinsame Suche nach Antworten: Bücher können viel leisten. Kinder- und Jugendbücher manchmal noch mehr. So wie am 28. September 2018 in unserer Kinder- und Jugendbuchausstellung „Gehen müssen – bleiben dürfen“ und in der anschließenden Wandausstellung
„Unterwegs – Bücher und ihre Menschen im Exil“.
Wir bedanken uns bei der Pfarre Maria-Hietzing für die freundliche und kostenlose Überlassung des Pfarrsaals und beim UNHCR für die feine Kooperation.