Natürlich ist das ganz schön doof, wenn am ersten Advent keine Schnur durchs Zimmer hängt, auf der für jeden Tag des Advents kleine Päckchen mit Geschenken bis Weihnachten versteckt sind. Mats ist seiner kleinen Schwester Mathilde aber gar nicht böse. Für sie gibt es die Schnur, er ist ja schon groß grummelt sein Vater verschlafen. Mit den besinnlichen Sprüchen aus dem Adventskalender für ihn kann er aber trotzdem nicht viel anfangen.
Besinnliche Sprüche und die Adventszeit gehören ja irgendwie zusammen. Doof ist natürlich auch, wenn wir selbst vor lauter Stress und Hektik dem schönsten Tag des Jahres nichts mehr abgewinnen können.
Mats stapft also durch den Schneematsch und besucht Frau Karma, die seltsamerweise am Sonntag ihr Geschäft dekoriert. Seltsam geht die Geschichte auch weiter, und zwar so, wie Sie es sich vom Titel her gar nicht vorstellen können. Ich bin Ihnen natürlich schon 17 Tage voraus, weil ich das Buch schon seit 17 Tagen lese, jeden Tag eine Geschichte. Deshalb weiß ich, was auf dem Weihnachtsmarkt los war, wie der Kapitän in die Geschichte kommt und welche besondere Bewandtnis es mit Drachenpipi hat. Mehr kann ich Ihnen heute leider nicht verraten, weil ich ja erst die Geschichte des 18. Tages lesen muss. Sie könnten also zur Buchhändlerin und zum Buchhändler Ihres Vertrauens gehen, das Buch erwerben und heute Abend Ihren Lieben vorlesen. Zunächst einmal zwei Geschichten, weil Sie haben ja ein paar Tage aufzuholen, und dann jeden Abend eine.
Tobias Goldfarbs Adventsbuch ist eine erfrischend einfache und neu erzählte Geschichte mit schönen altmodischen klassischen Bildern. Deshalb kann man sie auch den Kleinen vorlesen. Auch den kleinen Drachen. Den großen sowieso.
Zu Tobias Goldfarb: Spekulatius der Weihnachtsdrache. Ein Adventsbuch in 24 Kapiteln. Berlin (Schneider-Buch Egmont) 2018. Alle Rechte beim Verlag.